Ergebnispapier „Forschung, Entwicklung und Innovation in der Industrie 4.0 in Österreich“ - vom Verein Industrie 4.0 Österreich

20.09.2018

Die Digitalisierung von Produkten, Dienstleistungen, Engineering- und Geschäftsprozessen hat die nächste Entwicklungsstufe der Produktion bereits eingeläutet und eröffnet der produzierenden Industrie eine Fülle an neuen Möglichkeiten. Mit den heute zur Verfügung stehenden technischen Errungenschaften lassen sich schon erste Visionen von Industrie 4.0 erfüllen. Um jedoch die volle Wirkungskraft entfalten zu können, bedarf es neuartiger Ansätze und Lösungen, für die das aktuelle Wissen erweitert und die verfügbaren Technologien weiterentwickelt werden müssen.

Die Umsetzung von Industrie 4.0 birgt großes Potential: Durch Produktinnovationen, neue Geschäftsmodelle, verbesserte Produktivität, Qualitätsverbesserungen und Ressourceneffizienz geht man von einer Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und der Reindustrialisierung aus. Oder in Zahlen ausgedrückt: Industrie 4.0 bewirkt in Österreich bis 2025 47–48 Mrd. € an zusätzlicher Produktion und 22–38 Mrd. € an zusätzlicher Wertschöpfung1. Nach heutigem Stand haben schon 6 % aller österreichischen Industrieunternehmen ihre Produktion nach Österreich zurückverlagert; Tendenz steigend!2

Da Digitalisierung kein ausschließlich technisches Phänomen ist – entscheidend ist die Frage nach der bestmöglichen, verantwor ungsvollen Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine –, verfolgte der ExpertInnenkreis einen interdisziplinären Ansatz und ließ auch Expertisen aus den anderen ExpertInnen-Schwerpunktgruppen der Plattform Industrie 4.0 einfließen. Diesem Ansatz liegt zugrunde, dass die digitale Transformation nicht nur eine Chance für Qualitäts-, Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen für bestehende Produkte und Produktionsanlagen ist, sondern vermehrt für völlig neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Die neuen technologischen Möglichkeiten müssen dazu genutzt werden, die Innovationsfähigkeit zu stärken, die wachsende Aufgabenkomplexität zu bewältigen und Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bei der Gestaltung der Arbeit einzubinden, die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze zu analysieren und Tätigkeiten qualitativ aufzuwerten. Dabei gilt es, Chancen für Innovationen rasch zu erkennen und verantwortungsvoll umzusetzen.

Vielerorts wird diskutiert, ob sich die produzierende Industrie inmitten einer Revolution befindet, oder in einer evolutionären Transformationsphase. Fakt jedoch ist, die digitale Transformation findet statt, und Österreichs Industrie ist davon nicht ausgenommen. Die von der ExpertInnengruppe der Plattform Industrie 4.0 erarbeiteten Handlungsfelder geben daher wichtige Forschungs- und Technologieimpulse, um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs in der immer weiter fortschreitenden Phase der digitalen Transformation zu stärken.

 

>> ZUM ERGEBNISPAPIER (pdf)

 


1 IWI/Pöchhacker Innovation Consulting (2015)
2 Dachs, B. et al. (2017)


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