Entwicklungsarbeit einmal anders beim Ars Electronica Festival: 24 Stunden lang Kopfzerbrechen für neue Ideen

Zwei Mädchen stehen nebeneinander und halten das Siegerprojekt in die Kamera
Siegerprojekt in der Kategorie „Design“: das Multicorn. Foto: Sarah Breinbauer
10 Personen stehen nebeneinander und halten zum Teil Urkunden in der Hand
LH-Stv. Michael Strugl (re.) und g.tec-Chef Christoph Guger (li.) mit den Siegern in der Kategorie „Programming“. Foto: Sarah Breinbauer

12.09.2017

Die Schiedlberger Firma g.tec medical engineering ist bekannt für ihr Know-how, wenn es darum geht, menschliche Gehirnaktivitäten zu erfassen und auf Computer zu übertragen – beispielsweise in der Therapie für Schlaganfall- oder Komapatient/innen. Um neue Anwendungen und Designlösungen für diese Technologie zu finden, lud g.tec gemeinsam mit dem Ars Electronica Schüler, Studierende, Entwickler und Wissenschaftler zu einem 24-Stunden-Wettbewerb. Die Sieger wurden beim Ars Electronica Festival am 8. September von Wirtschafts- und Forschungsreferent LH-Stv. Dr. Michael Strugl und g.tec-Geschäftsführer Dr. Christoph Guger präsentiert. 

„Innovative Lösungen sind der Schlüssel für künftige Wettbewerbsfähigkeit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in kurzer Zeit Ideen entwickelt, von denen hoffentlich viele den Weg bis zur Anwendung finden“, zeigte sich LH-Stv. Strugl bei der Preisverleihung beeindruckt. Auch g.tec-Chef Christoph Guger verbuchte den Hackathon als großen Erfolg: „Beim Hackathon haben Programmierer, Designer, Entwickler aus verschiedensten Ländern komplett neue Ideen generiert, die ein Einzelner niemals verwirklichen könnte. Besonders nett war, dass sehr viele Kinder unserer Einladung zum BCI-basteln gefolgt sind.“

84 Teilnehmer/innen aus dem In- und Ausland waren am Freitagnachmittag zum „Brain Hackathon“ angetreten und bekamen in verschiedenen Projekten die Aufgabe, ein Brain Computer Interface so zu programmieren, um damit Drohnen und Orthesen zu steuern, mit Robotern zu zeichnen oder BCI Hauben neu zu designen. Die Bezeichnung „Hackathon“ setzt sich aus dem englischen „Hack“ im Sinne einer kreativen Problemlösung und „Marathon“ zusammen. Er steht für eine Innovationsmethode, bei der in einem definierten Zeitraum neue Ideen zu vorgegeben Themen entwickelt werden sollen.

Die Siegerprojekte
Gewonnen haben schließlich die besten drei Gruppen aus jeweils den technischen und den künstlerischen Projekten.

3 Gewinner aus der Kategorie „Programmierung“
Der 3. Platz ging an die Gruppe „Thumbs up“. Sie haben eine gehirngesteuerte Orthese so umgebaut, dass sie durch die gedankliche Vorstellung von Körperbewegungen jeweils Finger und Daumen unabhängig voneinander bewegen konnten. Der 2. Platz ging an die Gruppe „Dreamers“, die während des Schlafens ihre Gehirnaktivitäten gemessen und sie in eine Computer Animation umgewandelt haben. Den 1. Platz verdiente sich schließlich die Gruppe „Smart Home“, die bereits nach sechs Stunden ihre ersten drei Popcorn in der Popcorn-Maschine gemacht haben. Um 8 Uhr morgens und mit knurrendem Magen steuerten sie sämtliche Haushaltsgeräte mit der Kraft ihrer Gedanken: Zum Frühstück gab’s einen green Smoothie aus dem Mixer, Schinkenfleckerl aus der Mikrowelle, Kaffee vom Vollautomaten und resches Brot aus dem Toaster.

3 Gewinner aus der Kategorie „Design“
Platz 3 aus den künstlerischen Projekten ging an eine Gruppe, die auf eine einzigartige Weise die beiden Maltechniken „Brain Painting“ und das Zeichnen mithilfe des Roboter-Balls Sphero verschmolzen. Der 2. Platz ging an eine 3D gedruckte Ameise, deren bewegliche Beine die EEG Elektroden umhüllen und sich an die Form des menschlichen Kopfes anpasst. Platz 1 überzeugte die Jury mit ihrer Funktionalität. Das „Multicorn“ ist eine geschneiderte EEG Haube, die aus zwei Schichten besteht: Die untere Schicht trägt die Elektroden und kann problemlos gewaschen werden; Die obere Schicht trägt aufklappbare Hörner, wordurch Elektroden-Gel einfach eingespritzt werden kann.


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Markus Käferböck

Mag. Markus Käferböck, MA

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