Unternehmensnachfolge: Plattform & Toolbox online

Das internationale Projektteam mit Partnern aus Österreich, Kroatien, Polen, Slowakei und Tschechien. © Projektteam Enter-transfer/EU
Das internationale Projektteam mit Partnern aus Österreich, Kroatien, Polen, Slowakei und Tschechien. © Projektteam Enter-transfer/EU
Spielerisches Planen und Simulieren von Unternehmensübergaben mit LEGO® SERIOUS © Business Upper Austria
Spielerisches Planen und Simulieren von Unternehmensübergaben mit LEGO® SERIOUS © Business Upper Austria
ENTER-transfer Interreg Central Europe © FH OÖ/EU Interreg

02.06.2020

Der FH OÖ Campus Steyr und die oö. Standortagentur Business Upper Austria haben gemeinsam mit europäischen Partnern eine „Transfer-Box“ zur Übergabe von Familienunternehmen erarbeitet. Die Website mit allen Ergebnissen und Services ist ab sofort online verfügbar.

Jedes Jahr schließen viele erfolgreiche Familienunternehmen in mitteleuropäischen Ländern, da sich keine passende Nachfolgelösung findet. Der Möbel- und Holzbau-Cluster (MHC) der Business Upper Austria und die FH OÖ Campus Steyr, Studiengang Global Sales and Marketing, erarbeiteten gemeinsam mit Projektpartnern aus Kroatien, Polen, der Slowakei und Tschechien in den vergangenen drei Jahren Unterstützungsservices, die den Prozess der Unternehmensnachfolge verbessern sollen. Jetzt sind die Projektergebnisse abrufbar: Eine Toolbox zur Selbsteinschätzung, eine Matchmaking-Plattform zur Nachfolgesuche und viele interessante Videos zum Thema unter www.entertransfer.com.


Lage in Europa

Unternehmensübergaben sind ein bedeutendes Thema für Politik und Wirtschaft in Europa, da jedes Jahr eine steigende Anzahl an Übergaben stattfinden – mit wirtschaftlichen Folgen und sozialen Auswirkungen. Da es immer schwieriger wird, geeignete Nachfolger für kleinere, familiengeführte Unternehmen zu finden, müssen jährlich zahlreiche erfolgreiche KMU schließen. Vor allem in Mittel- und Osteuropa ist dies auch darauf zurückzuführen, dass es nur sehr begrenzte Erfahrungen mit Unternehmensübergaben gibt und keine ausgeprägten staatlichen Unterstützungsmechanismen vorhanden sind. In Österreich hingegen finden sich bereits einige Unterstützungsangebote im Bereich Unternehmensnachfolge (z.B. WKO). So konnte der MHC als oberösterreichischer Partner im EU-Projekt Erfahrungen teilen und im Gegenzug internationale Einblicke gewinnen.


Lösungen mit Lego gefunden

Das Ziel des Projekts war es, ökonomische und soziale Innovationen zu fördern, um Unternehmensnachfolgen auf nationaler und transnationaler Ebene zu erleichtern und das Risiko von „Business-Exits“ zu verringern. Das EU-Projekt zielte außerdem darauf ab, die Aufmerksamkeit des privaten und des öffentlichen Sektors auf die Bedeutung des Themas zu lenken und Fähigkeiten und Kenntnisse von jungen (künftigen) Unternehmern zu vertiefen. Es fanden daher zahlreiche Workshops mit privaten und öffentlichen Einrichtungen sowie Schulen statt. Besonders erfolgreich liefen die Fortbildungen für übergebende Unternehmen, die mit der Methode LEGO® SERIOUS PLAY® gestaltet wurden. Gemeinsam mit den Teilnehmern/-innen wurden sehr interessante Lösungswege für die jeweiligen Unternehmensübergaben erarbeitet, sodass das Ziel der erfolgreichen Betriebsübergabe spielerisch einen großen Schritt näher rückte.


Über die „Transfer-Toolbox“

Die Transfer-Toolbox (toolbox.entertransfer.com) ist eine webbasierte Anwendung, die die Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen unterstützen soll. Sie informiert den Geschäftsinhaber über die wichtigsten Aspekte des Unternehmensnachfolgeprozesses und ermöglicht ihm, einzelne Aspekte im Zusammenhang mit der Nachfolge zu bewerten. Das System bietet vier Nachfolgemodelle: innerhalb der Familie, innerhalb des Unternehmens, Veräußerung an einen Investor und gezielte Firmenliquidation. Der Unternehmensnachfolgeprozess wird in vier Stufen bewertet: Information, Analyse, Konzeption und Umsetzung. In jeder dieser Phasen werden vom Geschäftsinhaber schrittweise Fragen beantwortet, die mit dem jeweiligen Prozess zusammenhängen. Gleichzeitig hat der Geschäftsinhaber die Möglichkeit, andere Schlüsselakteure zur Teilnahme an der Applikation einzuladen – z.B. Familienmitglieder oder auch Mitarbeiter, Anwälte, Berater, die die gleichen Fragestellungen beantworten sollen. Das Ergebnis des Programms ist ein Vergleich der einzelnen Antworten und die Identifizierung von potentiellen Konfliktfeldern, die im Rahmen der Vorbereitung und des Ablaufs der Unternehmensnachfolge in einem Familienunternehmen nicht einvernehmlich diskutiert werden und daher auch zu berücksichtigen sind.


Über das Projekt ENTER-transfer

Dauer: Juni 2017 – Mai 2020

Förderschiene: Das Projekt wird im Rahmen des Programmes „Interreg Central Europe" aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) gefördert.

Projektpartner: Universitäten und öffentliche Einrichtungen in Österreich, Kroatien, Polen, Slowakei und Tschechien

Projektziele:

  • Öffentliche Institutionen für das Thema sensibilisieren.
  • Trainings für Jungunternehmer/-innen, Inhaber/-innen und Nachfolger/-innen von Familienunternehmen.
  • Entwicklung innovativer Tools und Services um den Prozess der Unternehmensnachfolge zu verbessern und Familienunternehmen zu unterstützen.
  • Transnationales Matchmaking-Portal für Unternehmen
  • Strategien für öffentliche Institutionen zu entwickeln, die zur Schaffung günstiger Bedingungen für die Unternehmensnachfolge beitragen.
  • Ein Instrumentarium für die Unternehmensnachfolge mit praktischen Leitlinien für die Übergabe und Übernahme entwickeln

 

Rückfragenkontakt:

Laura Smith
Projektmanagerin Möbel- und Holzbau-Cluster
Email: laura.smith@biz-up.at
Tel: 0664 848 1315
 

Kathrin Preinfalk
Projektassistentin Möbel- und Holzbau-Cluster
Email: kathrin.preinfalk@biz-up.at
Tel: 0664 848 1284
 

Weiterführende Links:

Projekt-Webseite: https://www.interreg-central.eu/Content.Node/ENTER-transfer.html

Projekt-Ergebnisse: www.entertransfer.com

Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCEDcRUm_vGf3O7XCn3TxGWA

Facebook: facebook.com/ENTER-transfer


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Kathrin Preinfalk

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